Rendezvous auf Phegasta by Susan Schwartz

Rendezvous auf Phegasta by Susan Schwartz

Autor:Susan Schwartz [Schwartz, Susan ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Große Leere, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1994-01-06T01:00:00+00:00


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Trajus ließ sein Ziel nicht direkt ansteuern, sondern kreuzte mit der ARKON III zunächst in einer Art Irrflug kreuz und quer durch die Galaxis. Vermutlich tat er dies nicht nur, um mögliche Verfolger abzuhängen, sondern auch, um eine erste Vertrauensbasis für die Spindelwesen zu schaffen.

Seine Kenntnisse über die künstlichen Wesen hatte er bisher nur aus Datenspeichern bezogen; er verließ sich natürlich nicht nur auf subjektive Aussagen anderer Personen, sondern wollte sich selbst ein Bild machen.

Den Spindelwesen schien alles recht zu sein; sie wirkten aufgeschlossen, geradezu fröhlich.

Sie durften sich frei im Schiff bewegen und nutzten jede Möglichkeit, sich alles anzusehen und Gespräche mit den Arkoniden zu führen. Dabei sah man die beiden selten zusammen, jedes Wesen ging seiner eigenen Wege, seinen eigenen Neigungen nach.

Reginald Bull durfte sich ebenfalls weitgehend frei bewegen; entweder wurde er von einem Wächter oder von Trajus selbst begleitet.

Er hatte anfangs darüber nachgedacht, ob er einen Fluchtplan austüfteln sollte, den Gedanken jedoch bald verworfen. Er wußte nicht, wie Fünf und Sechs darauf reagieren würden, und ging lieber kein unnötiges Risiko ein. Bull mußte im Augenblick nichts übereilen; eine günstige Gelegenheit ergab sich sicher irgendwann von selbst. Außerdem war er dadurch in der Lage, mehr über die FAMUG und ihre Ziele herauszufinden; vielleicht entdeckte er geheime Operationsbasen und erfuhr etwas über die nächsten Schritte der nationalistischen Organisation.

Als er einmal seine Kabine verließ, um zur Kommandozentrale zu gehen, erwartete ihn Fünf. „Sie lassen mich nicht allein zu dir", sagte er und deutete auf den arkonidischen Wächter, der einige Meter hinter ihnen ging. „Ich verstehe das nicht, Reginald Bull. Warum wirst du vor mir abgeschirmt?"

Bull zögerte einen Moment mit der Antwort. Trajus hatte ihn davor gewarnt, Fünf negativ zu beeinflussen, indem er ihm sagte, daß er ein Gefangener war. Die Wesen sollten von den Arkoniden so konditioniert werden, daß sie die Entführer als hilfsbedürftig ansahen und ihnen ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten zur Verfügung stellten. „Sie haben andere Sitten als wir", antwortete er schließlich. „Aber sie sehen doch so aus wie ihr."

Bull lächelte insgeheim. In Trajus wäre eine Welt zusammengebrochen, hätte er diese Worte gehört. Er war sehr stolz darauf, daß sich die Arkoniden im Aussehen von den Terranern unterschieden; er empfand die Terraner als häßlich und minderwertig, nicht so hoch entwickelt und ästhetisch wie die Arkoniden. Für Fünf und Sechs jedoch bestand kaum ein Unterschied; für sie waren alle humanoid. „Sie sehen zwar so aus wie wir, Fünf, aber sie leben ganz anders", sagte er. „Sie - nun, sie vertrauen mir nicht so sehr."

„Was könntest du ihnen denn tun?" fragte Fünf. „Nichts", antwortete Bull wahrheitsgemäß. „Mach dir nicht zu viele Gedanken hierüber, Fünf, es ist für dich nur ein bedeutungsloses Ritual."

„Es macht dir also nichts aus."

„Nein." Das war gelogen. „Ich bin daran gewöhnt", fuhr Fünf fort. „Auf dem Raumfort habt ihr mich auch nie aus den Augen gelassen. Aber das war wohl, um mich zu beobachten."

„Ganz genau."

„Hier ist es genauso, und ich bemerke es kaum mehr. Es irritiert mich nur, weil du ebenfalls so behandelt wirst, obwohl du für sie uninteressant sein müßtest.



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